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Bis zu 500 Euro Heizungskosten sparen – mit Erfindung aus Oberbayern

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Juconn-Chef Julian Dawo erklärt, wie Immoconn – das digitale Heizungsmanagement – funktioniert.
Juconn-Chef Julian Dawo erklärt, wie Immoconn – das digitale Heizungsmanagement – funktioniert. © Gerald Förtsch

Horrende Energiepreise treiben Haushalte in Existenznot. Ein Softwareentwickler aus Unterföhring verspricht, mit einem digitale Heizungsmanagement den Verbrauch spürbar zu reduzieren.

Unterföhring - Die Lösung der Energiekrise könnte ein zehn Zentimeter kleiner Apparat sein, der den Verbrauch optimiert. Das von der Firma „Juconn GmbH“ entwickelte Gerät lässt sich mit wenig Aufwand mit Gas- oder Ölheizungen kombinieren. Juconn-Chef Julian Dawo (32) erwartet eine 20-prozentige Einsparung: „Je nachdem, wie die Heizung eingestellt ist.“

Energiekrise: 20 Prozent Heizkosten sparen durch Erfindung aus Unterföhring?

Bei veralteten Anlagen soll die als Immoconn-Lösung bezeichnete Entwicklung 30 Prozent, in Kellern mit moderneren Systemen sieben bis acht Prozent eingespart haben. In bare Münze umgerechnet, ergibt sich für einen vier köpfigen Haushalt bei Öl eine Ersparnis von 500 Euro im Jahr. Bei Gasheizungen reduzieren sich die Kosten gegenwärtig um bis zu 450 Euro. Die Umlage würde die Gaspreise nach Informationen des Bundeswirtschaftsministeriums für Vater, Mutter und zwei Kinder weiter auf einen „mittleren dreistelligen Bereich“ emporschnellen lassen.

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Als veraltet gelten laut Dawo nicht-vernetzte Heizungen ab fünf Jahren. Ein beachtlicher Teil der Anlagen in deutschen Haushalten habe sogar mehr als 15 Jahre auf dem Buckel. Die von Juconn entwickelte Software sei in der Lage, Heizungen verschiedenen Typs miteinander zu vernetzen. „Der Effekt ist umso größer desto mehr Anlagen einbezogen sind“, erläutert Dawo. Die Technologie sei bereits in Magdeburg erprobt worden. Mithilfe von Sensoren liest das kleine, schwarze Kästchen Daten von der Heizung aus und leitet die Informationen an eine Software-Plattform weiter.

Hohe Energiepreise: Heizkosten sparen - So funktioniert das Gerät

Gibt es ein Problem, meldet sich beim Nutzer das Smartphone. Über eine App werden Familien, Hausmeister oder Immobilienverwaltungen frühzeitig alarmiert. Heizungen können optimal eingestellt werden, ohne eine Fachfirma bemühen zu müssen. „Stellen Sie sich vor, es ist Winter und es ist Samstag“, sagt Dawo. Die Heizung ist kalt; nur mit viel Glück erreicht man einen Notdienst. „Mit noch mehr Glück kommt der dann irgendwann am Wochenende, drückt im Keller kurz den Reset-Schalter und schickt Ihnen eine saftige Rechnung zu.“

Derlei Unannehmlichkeiten verspricht Juconn seinen Kunden zu ersparen: „Die Heizung im Keller war bisher doch eine Blackbox“, fährt Dawo fort: „Keiner wusste so recht, was da unten passiert.“ Hauptsache die Wohnung war warm. „So ist mir die Idee gekommen, Immocoon zu entwickeln.“ Von einem Krieg in der Ukraine, von einem Ende der sicheren und bezahlbaren Energieversorgung und dramatisch steigenden Preisen sei da noch keine Rede gewesen.

2016 hat Julian Dawo an selber Stelle in Unterföhring die IT-Firma Minnt gegründet. Juconn ist eine Ausgründung des damaligen Start-ups. Die neue Software ist in abgewandelter Form in unterschiedlichen Bereichen anwendbar. Als Immoconn zur digitalen Optimierung von Gas- und Ölheizungen, als Heatconn bei Fernwärmenetzen, als Tempconn für Kühlsysteme.

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